Geschichte der “Alten Stromburg”

Inhaltsverzeichnis

Die Alte Strom­burg auf dem Pfarr­köpf­chen wur­de in den Jah­ren 1984 bis 1988 vom Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge aus­ge­gra­ben, weil man die Mau­er­res­te auf dem Pfarr­köpf­chen wegen der Mau­er­werks­tech­nik für römer­zeit­lich hielt. Gefun­den wur­de jedoch die bis dahin unbe­kann­te 3. Burg, die in Lehens­ur­kun­den der Pfalz­gra­fen Ruprecht I. von 1353 und im Lehen­ver­zeich­nis des Pfalz­gra­fen Rup­p­recht III. von 1401 als “Alte Burg zu Strom­berg” bezeich­ne­te wird.

Anhand der Fun­de und des Befun­des der Gra­bung kann zumin­dest die Haupt­burg, die aus einem ein­zi­gen gro­ßen Gebäu­de besteht, mit den Bert­hol­den von Strom­burg in Zusam­men­hang gebracht wer­den, die in Urkun­den von 1056 und 1090 erschei­nen. Spä­tes­tens zu Beginn des 13.Jahrhunderts ist die Burg dann zuguns­ten der stra­te­gisch güns­ti­ger gele­ge­nen Strom­burg auf dem Schloss­berg auf­ge­las­sen und fast gänz­lich abge­tra­gen worden.

Ein im 19. Jahr­hun­dert betrie­be­ner Kalk­stein­bruch hat den Bestand der Burg noch um ca. ein Drit­tel reduziert.

Die Haupt­burg vom Bau­typ “Fes­tes Haus” mit bis zu 2,5 Meter star­ken Mau­ern und zur Angriffs­sei­te mit dop­pel­ter inte­grier­ter Spit­ze aus­ge­stat­tet, ist zusam­men mit der bau­tech­nisch bedeu­ten­den Kapel­le, die vom Typ her als “Vier­stüt­zen-Dop­pel­ka­pel­le” gedeu­tet wer­den kann, ein­zig­ar­tig für den Bur­gen­bau des 11. und 12. Jahrhunderts.

- Vorgängerburg der Stromburg auf dem Schlossberg -

Die ers­te schrift­li­che Erwäh­nung der Alten Strom­burg stammt aus dem Jahr 1056. Es wird inner­halb einer Zeu­gen­lis­te u. a. ein “Ber­tol­fo sci­li­cet comi­te de Strumburg” auf­ge­führt. Die Ber­tol­de von Strom­berg schei­nen sowohl mit den Nahegau­gra­fen, dem Geschlecht der Emi­cho­nen, als auch mit den Gra­fen des Mosel- und Trechir­g­aus, den Ber­tol­den, ver­wandt gewe­sen zu sein.

Die mit­tel­al­ter­li­che Burg­an­la­ge wur­de auf einem Berg­sporn errich­tet, des­sen Gelän­de zu drei Sei­ten hin steil abfällt. Nur in öst­li­cher Rich­tung steigt das Gelän­de deut­lich an. Das ältes­te Gebäu­de befin­det sich auf der Kup­pe des Berg­sporns. Alle Mau­er­zü­ge stam­men aus einer Bau­pha­se. Ledig­lich die ver­setzt ange­brach­te zusätz­li­che Spit­ze ist jün­ge­ren Datums. Die Aus­wer­tung der Kera­mik ergab eine Nut­zung des Kern­baus von der Mit­te des 11. Jahr­hun­derts bis um 1200. Wäh­rend der Gra­bung wur­den drei Dena­re aus dem zwei­ten Vier­tel des 11.Jahrhunderts gebor­gen. Die ers­te schrift­li­che Erwäh­nung der Gra­fen von Strom­burg 1056 scheint etwa mit dem Bau der Burg zusammenzufallen.

Bei der Gestalt des Kern­hau­ses han­delt es sich um den Bau­typ des soge­nann­ten “Fes­ten Hau­ses”. In einer Urkun­de von 1116 beschreibt Hein­rich v: gegen­über den Bischö­fen und Bür­gern der Stadt Mainz, dass sei­ne Burg Strom­burg von Erz­bi­schof Adal­bert von Mainz voll­stän­dig zer­stört wor­den sei: “Castrum nos­trum Struom­burc fun­dit­us destruxit”.

Der zwei­te bedeu­ten­de Bau der Anla­ge ist die Burg­ka­pel­le. Mit den vier Säu­len im Innern kann sie in der Tra­di­ti­on der Vier­stüt­zen-Dop­pel­ka­pel­len gese­hen wer­den. Die Stüt­zen könn­ten aber auch als Auf­la­ge für eine U‑förmige Empo­re gedient haben. Her­vor­zu­he­ben ist neben der Form der Kapel­le ins­be­son­de­re der pracht­voll gestal­te­te Fuß­bo­den. Eine Ent­ste­hung in der Mit­te des 12. Jahr­hun­derts erscheint daher wahr­schein­lich. Zeit­gleich mit der Kapel­le wur­de süd­lich an den Kern­bau der unte­re Burg­be­reich angesetzt.

Die Anla­ge auf dem Pfarr­köpf­chen lag topo­gra­fisch und stra­te­gisch ungüns­tig. Die­sen offen­sicht­li­chen Schwach­punkt ver­such­te man zunächst durch die diver­sen Spit­zen aus­zu­glei­chen: Auch wur­de das zur Ver­fü­gung ste­hen­de Gelän­de bald zu klein. Für die Kern­an­la­ge des 11. Jahr­hun­derts reich­te der Platz offen­sicht­lich aus, bereits bei der Erwei­te­rung im 12. Jahr­hun­dert muss­te man aber auf einen tie­fer gele­ge­nen Bereich aus­wei­chen. Spä­tes­tens nach die­ser Aus­bau­pha­se bestand kei­ne Mög­lich­keit mehr, die Burg auszuweiten.

Als Nach­fol­ge­bau ist die heu­ti­ge Strom­burg auf dem gegen­über­ge­le­ge­nen Schloss­berg anzu­se­hen. Am wahr­schein­lichs­ten erscheint deren Erbau­ung gegen Ende des 12. Jahr­hun­derts oder im 13. Jahrhundert.

Nach der Aus­wer­tung der Kera­mik wur­de die Alte Strom­burg auf dem Pfarr­köpf­chen um 1200 oder spä­tes­tens Anfang des 13. Jahr­hun­derts auf­ge­ge­ben. Für den Nach­fol­ge­bau auf dem Schloss­berg wäre dann eine Bau­tä­tig­keit bei­spiels­wei­se ab 1195 denk­bar, als der Wel­fe Hein­rich nach dem Tod Kon­rads von Stau­fen mit der Pfalz­graf­schaft bei Rhein belehnt wur­de, oder auch nach 1214, als sie an die Wit­tels­ba­cher überging.

(Aus­zug aus: Ant­je Pöschl, “Castrum nos­trum Struom­burc fun­dit­us destru­xit”?, die archäo­lo­gi­schen und bau­his­to­ri­schen Unter­su­chun­gen der Strom­ber­ger Burg auf dem Pfarr­köpf­chen im Hunsrück)

Dr. M. Wit­tey­er, Gene­ral­di­rek­ti­on Kul­tu­rel­les Erbe, Direk­ti­on Archäo­lo­gie, Mainz,
Gro­ße Lang­gas­se 29, 55116 Mainz,

Tel. 06131 [/] 2016300, Fax 06131 [/] 2016333,

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Die “Herren” der Alten Stromburg im Laufe der Zeit

Die Herren “von Stromburg” und die salierzeitliche Stellung der Alten Stromburg

In einer kai­ser­li­chen Urkun­de aus dem Jahr 1056 und in einer Urkun­de des Main­zer Erz­bi­schofs Rut­hard im Jahr 1090, ist ein Graf Ber­told “von Strom­burg” als Zeu­ge benannt. In der­sel­ben Urkun­de von 1090 erscheint auch ein Wolf­ram als Vogt mit dem Zusatz “von Strom­burg”.

Sie bestä­ti­gen die Exis­tenz der Strom­burg als Reichs­burg für die Zeit der “sali­schen” Köni­ge und Kai­ser (1024–1126).

Zu den Anfän­gen der Alten Strom­burg auf dem Pfarr­köpf­chen heißt es bei A. Pöschl (s. Lite­ra­tur –> Quel­len): “Drei wäh­rend der archäo­lo­gi­schen Aus­gra­bun­gen der 80iger Jah­re gefun­de­ne Dena­re aus dem zwei­ten Vier­tel des 11. Jahr­hun­derts legen – unter gro­ßen Vor­be­hal­ten – nahe, dass die Burg­an­la­ge auf dem Pfarr­köpf­chen zusam­men oder nur weni­ge Jahr­zehn­te vor die­ser ers­ten Nen­nung von 1056 gegrün­det wur­de, und somit als die “Strom­burg” gel­ten kann, die in den Urkun­den die­ser Zeit vorkommt”.

Erste urkundliche Erwähnung 1056

Bei der ers­ten schrift­li­chen Erwäh­nung han­delt sich um eine ver­schol­le­ne  Urkun­de des Kai­ser Hein­rich III. (28.10.1017 – 05.10.1056) vom 31. Mai oder 30. Juni 1056, die in meh­re­ren teil­wei­se abwei­chen­den Fas­sun­gen (Urkun­den­fäl­schun­gen) über­lie­fert wor­den ist. Die Anga­ben – soweit sie die Strom­burg betref­fen – gel­ten jedoch in der For­schung als über­wie­gend gesichert.

Zwei befin­den sich in der Biblio­the­que Natio­na­le Paris, eine im Staats­ar­chiv Koblenz und ein Exem­plar mög­li­cher­wei­se in Heidelberg.

In die­sem “Urkun­den­kom­plex” geht es um eine kai­ser­li­che Ver­fü­gung, in dem er die Rech­te des Vogts des Klos­ters St. Maxi­min in Trier neu regelt. Dabei erscheint in den ver­schie­de­nen Ver­sio­nen ein  Graf  “Ber­tol­fo sci­li­cet comi­te de Strumburg” oder “Berhdol­fi de Struom­burg comi­tum” in der Zeu­gen­lis­te und auch als kai­ser­li­cher Gesand­ter, vor dem die Mit­glie­der der Abtei eid­li­che Aus­kunft über die frü­he­ren Rech­te des Vogts geben mussten.

Die Bertolde

Die “Bertolde“von Strom­burg stam­men aus der Fami­lie der Ber­tol­de oder Bece­li­ne / Beze­li­ne” (= ita­lie­ni­scher Kose­na­me für Bert­hold), genannt nach dem Leit­na­men Ber­told des jeweils ers­ten männ­li­chen Nach­kom­men. Die Ber­tol­de waren alle treue Anhän­ger und engs­te Ver­trau­te sowohl der otto­ni­schen (919‑1024) wie auch der ihnen fol­gen­den sali­schen Kai­ser (1024–1125) und erschei­nen erst­mals in einer Urkun­de des Kai­sers Otto III. von 972. Sie waren haupt­säch­lich Gau­gra­fen in dem benach­bar­ten Mai­feld­gau und Trechir- oder Trach­gau. Die Gaue waren mit­tel­al­ter­li­che Ver­wal­tungs­be­zir­ke und gehör­ten zum Her­zog­tum Loth­rin­gen  Der Trach­gau umfass­te das Gebiet unge­fähr im Drei­eck zwi­schen Enkirch / Mosel, Koblenz und Ober­we­sel, mit dem Haupt­ort “Trihis” Treis-Kar­den, das Mai­feld das Gebiet um May­en bis zu Mosel. Der let­ze Ber­told im Trechir­gau, Ber­told vor Treis, starb 1120 kinderlos.

Verwandtschaftliche Beziehungen der Bertolde und die Emichonen

Die ver­wandt­schaft­li­chen Bezie­hun­gen der Bert­hol­de “von Strom­berg” unter­ein­an­der (1056 / 1090) und mit denen des Trechir­g­aus – ins­be­son­de­re zu Ber­told von Treis – las­sen sich nicht end­gül­tig klä­ren, doch kann man aus den Urkun­den von 1056, 1072 und 1090 fol­gen­de ver­wandt­schaft­li­che Bezie­hung entnehmen:

In der Main­zer Urkun­de von 1090, erscheint ein Graf Ber­told von Strom­burg zusam­men mit sei­nem Sohn – eben­falls Ber­told genannt – und sei­nem Bru­der Graf Emich in der Zeu­gen­lis­te. In ihr schenkt der Main­zer Erz­bi­schof Rut­hard dem Klos­ter St. Alban meh­re­re Besitzungen.

Die Brü­der las­sen sich als die Nef­fen des Trechirgau­gra­fen Bert­hold iden­ti­fi­zie­ren, der 1072 die Eigen­ka­pel­le zu Raven­giers­burg aus der Mut­ter­kir­che aus­glie­dern lässt, und 1074  das Klos­ter Raven­giers­burg grün­de­te. Aus der Urkun­de von 1072 geht her­vor, dass sei­ne Schwes­ter Kuni­gun­de mit dem zu die­sem Zeit­punkt bereits ver­stor­be­nem Nahegau­graf Emich ver­hei­ra­tet war, da sie als Wit­we bezeich­net wird.

Die soge­nann­ten “Emi­cho­nen” sind seit 960 als Nahegau­gra­fen nach­weis­bar, bis sich der letz­te Nahegau­graf Emich, es ist der­je­ni­ge aus der Urkun­de von 1090, nur noch Graf von Flon­heim (1098)  und spä­ter von Schmidt­burg (1107) nennt. Er gilt als Stamm­va­ter der spä­te­ren Wild‑, Rhein‑, Rau- und Gra­fen von Vel­denz und muss um 1108 ver­stor­ben sein.

Er erhält nach dem Able­ben sei­nes kin­der­los geblie­be­nen Onkels um 1080 des­sen Erbe – ins­be­son­de­re die Vog­tei über Klos­ter Raven­giers­burg. Sein Bru­der Bert­hold aber muss von Kai­ser Hein­rich IV. als Graf für den Bereich der Strom­burg ein­ge­setzt wor­den sein, da er sich 1090 nach ihr benennt. Unter Vor­be­hal­ten kann man davon aus­ge­hen, dass er die­ses Amt durch sei­nen Onkel vom Kai­ser erhal­ten hat, dass also der Trechirgau­graf und Klos­ter­grün­der Ber­told  zuvor auch Graf über die Strom­burg war. Ob er der Bert­hold war, der sich in der Urkun­de von 1056 “von Strom­burg” nennt, oder sein Vater, wie J. Wag­ner (sie­he Quel­len) es dar­stellt, ist man­gels Infor­ma­tio­nen aus die­ser Zeit nicht zu klären.

Die obersten Herren der Alten Stromburg

Die Strom­burg scheint aber für ihre obers­ten Dienst­her­ren, den sali­schen Kai­sern, nach wie vor von eini­ger Bedeu­tung gewe­sen zu sein, wie die Ereig­nis­se der Jah­re 1116/1120 zei­gen,  in der sie sogar Gegen­stand der deut­schen Reichs­ge­schich­te wird. Als “Castrum nos­trum  Strumburg” (= Unse­re Burg) bezeich­net Kai­ser Hein­rich V. die Strom­burg in einem Brief an den Main­zer Kle­rus (sie­he Urkun­de 1116). 

1156 endet die Reichs­un­mit­tel­bar­keit der Strom­burg mit der Über­tra­gung der Pfalz­graf­schaft am Rhein (die auch aus Gebie­ten des Trechir–  und Nahe­gau­es her­vor­ge­gan­gen ist) an Kon­rad von Hohen­stau­fen durch sei­nen Halb­bru­der Kai­ser Fried­rich Bar­ba­ros­sa. Obers­te Her­ren sind fort­an die Pfalz­gra­fen am Rhein.

Nach A. Pöschl (s. Quel­len) hat Pfalz­graf Kon­rad (ca. 1134/36–1195) die Alte Strom­burg bis zur end­gül­ti­gen Grö­ße aus­ge­baut. Viel­leicht war er es aber auch bereits, der die “Bur­gen­ver­la­ge­rung” der Strom­burg von Pfarr­köpf­chen (Alte Strom­burg)  zum gegen­über­lie­gen­den  Schloß­berg (Strom­burg) ver­an­lasst hat.

Die Alte Strom­burg auf dem Pfarr­köpf­chen ist nach den  Erkennt­nis­sen der archäo­lo­gi­schen Aus­gra­bung Ende des 12. bzw. Anfang des 13. Jahr­hun­derts auf­ge­ge­ben und als Stein­bruch bis auf die Grund­mau­ern abge­tra­gen worden.

Urkunden

Urkun­de von 1056 “Ber­tol­fo comi­te de Strumburg“  (Graf von Stromburg)
Erz­bi­schof Sieg­fried I. von Mainz bestä­tigt in einer Urkun­de vom 05. Mai 1072 die Befrei­ung der Eigen­ka­pel­le des Gra­fen Bert­hol­dus und sei­ner Ehe­frau Hede­wi­ga in Raven­giers­burg aus dem Ver­ban­de der Mutterkirche

“…ami­cus et fami­lia­ris nos­ter comes Bert­hol­dus cum fide­li coniuge sua Hedev­vi­ga cons­an­gui­nea nos­t­ra cap­pel­am suam in loco, qui dici­tur Reben­ge­res­burc intra ter­mi­nus alte­ri­us eccle­sie matris sci­li­cet statutam ..”

“…Cuni­gun­de come­tis­se comi­tis Emm­e­cho­nis vidue suis­qe cohere­di­bus Arnol­fo et Bertrammo …”

“Hec sunt nomi­na tes­ti­um: Zeiz­zolfus comes. Emmi­cho comes et fra­ter suus Bert­hol­dus. Ludev­vi­gus comes. Bert­hol­dus comes. Arnol­dus et fra­ter suus Beretram.”

Quel­len:
Man­fred Stim­mig, Main­zer Urkun­den­buch (Ers­ter Band) Nr. 333 Sei­te 228
Hein­rich Bal­des, Die Sali­er und ihre Unter­gra­fen in den Gau­en des Mit­tel­rheins Sei­ten 49–53

Erz­bi­schof Sieg­fried I von Mainz beur­kun­det hier die Abtren­nung der Eigen­ka­pel­le des Gra­fen Bert­hol­dus und sei­ner Gemah­lin Hed­wig in Raven­giers­burg aus dem Ver­band der Mut­ter­kir­che. Die Mut­ter­kir­che wur­de vom dem Gra­fen­paar dafür mit 2 ¾ Hufen entschädigt.

Dann habe der Erz­bi­schof Udo von Trier mit Zustim­mung von Grä­fin Kuni­gun­de, der Wit­we des Nahegau­gra­fen Emm­echo, und deren Mit­er­ben Arnolf und Bert­ram die Kapel­le eingeweiht.

Zeu­gen sind Graf Zeiz­zolfus, die Gra­fen Emmi­cho und sein Bru­der Bert­hol­dus, die Gra­fen Ludev­vi­gus und Bert­hol­dus sowie die Brü­der Arnold und Bertram.

Laut Hein­rich Bal­des ergibt sich dar­aus fol­gen­der Hintergrund:

Bei der Eigen­ka­pel­le zu Raven­giers­burg han­delt es sich um Erb­gut des Gra­fen­paa­res.
Da Kuni­gun­de, als Wit­we des ver­stor­be­nen Nahegau­gra­fen Emi­cho IV benannt, am Besitz des Gra­fen Ber­told erb­be­tei­ligt ist, kommt er zu dem Schluss, dass Kuni­gun­de eine Ange­hö­ri­ge des Bert­hold­schen Hau­ses sein muss und zwar in die­sem Fal­le eine Schwes­ter des Stif­ters Ber­told. Denn die­ser hat­te kei­ne Kinder.


Es ergibt sich laut Hein­rich Bal­des dar­aus fol­gen­des Verwandtschaftsverhältnis:

Emi­cho der IV hei­ra­te­te Kuni­gun­de, die Schwes­ter des Gra­fen Ber­told, der 1074 das Klos­ter Raven­giers­burg gründete.

Vor 1072 noch starb Emi­cho IV und hin­ter­ließ sei­ne Gemah­lin Kuni­gun­de mit zwei Söh­nen, Emi­cho V und Ber­told. Emi­cho V erscheint dann in der Urkun­de von 1074 (Grün­dung des Chor­her­ren­stif­tes Raven­giers­burg) als Nahegau­graf, da die Güter aus die­ser Urkun­de teils in Graf­schaft Emi­chi­os und teils in der des Gra­fen Ber­told (Onkel der bei­den Nef­fen) liegen.

Erz­bi­schof Sieg­fried I. von Mainz beur­kun­det 1074 die Grün­dung und Dotie­rung des Chor­her­ren­stifts Raven­giers­burg durch den Gra­fen Ber­told und sei­ne Gemah­lin Hedwig

“…ami­cus et fami­lia­ris nos­ter comes Bert­hol­dus cum fide­li coniuge sua Hedev­vi­ga cons­an­gui­nea nos­t­ra cap­pel­am suam in loco, qui dici­tur Reben­ge­res­burc intra ter­mi­nus alte­ri­us eccle­sie matris sci­li­cet statutam ..”

Not­um esse cupi­mus cunc­tis Chris­ti fide­li­bus tam futu­ris quam pre­sen­ti­bus, qua­li­ter Bert­hol­dus comes et uxor eius cons­an­gui­nea nos­t­ra Hade­wic con­temp­ta secu­la­ri diviti­arum afflu­en­tia post­po­si­ta heredum …”

“… quo­rum qued­am in comi­ta­tu eius­dem Ber­tol­di comi­tis, qued­am in comi­ta­tu Emi­cho­nis comi­tis sita erant, ….

Quel­len:
Man­fred Stim­mig,    Main­zer Urkun­den­buch (Ers­ter Band) Nr. 341 Sei­te 236–238
Hein­rich Bal­des,     Die Sali­er und ihre Unter­gra­fen in den Gau­en des Mit­tel­rheins
                                   Sei­ten 83–91

Erz­bi­schof Sieg­fried I. von Mainz beur­kun­det die Grün­dung und Dotie­rung des Chor­her­ren­stifts Raven­giers­burg durch den Gra­fen Ber­told und sei­ne Gemah­lin Hed­wig. Die Güter mit denen der Chor­her­ren­stift aus­ge­stat­tet wird lie­gen teils in der Graf­schaft Emi­chi­os (Emi­cho V) und teils in der des Gra­fen Ber­told (Stif­ter).

Ber­told über­gibt den Chor­her­ren­stift an den Main­zer Erz­bi­schof und wird von die­sem als Vogt des Stifts eingesetzt.

Laut Hein­rich Bal­des ergibt sich dar­aus fol­gen­der Hintergrund:

1075 kommt die­ser kin­der­lo­se Ber­told (sie­he Urkun­de von 1072: Bru­der der Nahegau­grä­fin Kuni­gun­de und Onkel der bei­den Nef­fen Emi­cho V und Ber­told) zum letz­ten Mal in einer Urkun­de als Graf des Trechir­g­aus vor, und scheint bald dar­auf gestor­ben zu sein, da er in einer Urkun­de von 1081, in wel­cher es um eine Schen­kung an das Klos­ter Raven­giers­burg geht, nicht mehr als Zeu­ge und Vogt erscheint.

Erz­bi­schof Sieg­fried I. von Mainz beur­kun­det 1074 die Grün­dung und Dotie­rung des Chor­her­ren­stifts Raven­giers­burg durch den Gra­fen Ber­told und sei­ne Gemah­lin Hedwig

“…ami­cus et fami­lia­ris nos­ter comes Bert­hol­dus cum fide­li coniuge sua Hedev­vi­ga cons­an­gui­nea nos­t­ra cap­pel­am suam in loco, qui dici­tur Reben­ge­res­burc intra ter­mi­nus alte­ri­us eccle­sie matris sci­li­cet statutam ..”

Not­um esse cupi­mus cunc­tis Chris­ti fide­li­bus tam futu­ris quam pre­sen­ti­bus, qua­li­ter Bert­hol­dus comes et uxor eius cons­an­gui­nea nos­t­ra Hade­wic con­temp­ta secu­la­ri diviti­arum afflu­en­tia post­po­si­ta heredum …”

“… quo­rum qued­am in comi­ta­tu eius­dem Ber­tol­di comi­tis, qued­am in comi­ta­tu Emi­cho­nis comi­tis sita erant, ….

Quel­len:
Man­fred Stim­mig,    Main­zer Urkun­den­buch (Ers­ter Band) Nr. 341 Sei­te 236–238
Hein­rich Bal­des,     Die Sali­er und ihre Unter­gra­fen in den Gau­en des Mit­tel­rheins
                                   Sei­ten 83–91

Erz­bi­schof Sieg­fried I. von Mainz beur­kun­det die Grün­dung und Dotie­rung des Chor­her­ren­stifts Raven­giers­burg durch den Gra­fen Ber­told und sei­ne Gemah­lin Hed­wig. Die Güter mit denen der Chor­her­ren­stift aus­ge­stat­tet wird lie­gen teils in der Graf­schaft Emi­chi­os (Emi­cho V) und teils in der des Gra­fen Ber­told (Stif­ter).

Ber­told über­gibt den Chor­her­ren­stift an den Main­zer Erz­bi­schof und wird von die­sem als Vogt des Stifts eingesetzt.

Laut Hein­rich Bal­des ergibt sich dar­aus fol­gen­der Hintergrund:

1075 kommt die­ser kin­der­lo­se Ber­told (sie­he Urkun­de von 1072: Bru­der der Nahegau­grä­fin Kuni­gun­de und Onkel der bei­den Nef­fen Emi­cho V und Ber­told) zum letz­ten Mal in einer Urkun­de als Graf des Trechir­g­aus vor, und scheint bald dar­auf gestor­ben zu sein, da er in einer Urkun­de von 1081, in wel­cher es um eine Schen­kung an das Klos­ter Raven­giers­burg geht, nicht mehr als Zeu­ge und Vogt erscheint.

Erz­bi­schof Rut­hard von Mainz über­gibt in einer Urkun­de 1090 dem Klos­ter St. Alban die ver­fal­le­ne Kir­che zu Höchst mit der Bestim­mung daselbst ein Mönchs­klos­ter zu gründen

…et cum omni iure, aquis, pas­cuis, exi­ti­bus et redi­ti­bus per man­um advo­ca­ti Wolf­fram­mi de Strumburc, eo vide­li­cet pac­to ut supra­dic­tus abbas destructa …

“Hi sunt tes­tes …. Bert­hol­fus comes de Strom­burc et fili­us eius Bert­hol­fus.

Quel­len:
Man­fred Stim­mig,    Main­zer Urkun­den­buch (Ers­ter Band) Nr. 374 Sei­ten 272–274

Zeu­gen sind unter ande­ren Graf Bert­hol­fus von Strom­burg und sein gleich­na­mi­ger Sohn Bert­hol­fus.

Dies ist die zwei­te Urkun­de (die ers­te von 1056) in der ein Graf Bert­hol­fus sich von Strom­burg nennt. Es gibt auch einen gleich­na­mi­gen Sohn.

Beim Gra­fen Bert­hol­dus von Strom­burg han­delt es sich um den Bru­der des Nahegau­gra­fen  Emi­cho V., wel­che bei­de als Zeu­gen in der Urkun­de von 1074 genannt sind.

Auch ist ein „Vogt“ (advo­ca­ti = römi­scher Beam­ter) Wolf­fram­mi de Strumburc in der Urkun­de benannt. Über des­sen Ver­wandt­schafts­ver­hält­nis ist aber nichts wei­ter bekannt.

Pro­test­schrei­ben Kai­ser Hein­rich V. (1106–1126) an den Main­zer Kle­rus aus dem Jahr 1116  –  Zer­stö­rung der Stromburg

In einem Brief  an die Main­zer schreibt  Kai­ser Hein­rich V. im Dezem­ber des Jah­res 1116:

“Sed frus­tra­to deo gra­ti­as labo­re redi­ens con­gre­ga­tis quos potuit, castrom nos­trum Struom­burc fun­dit­us destru­xit.  Deinde alia cas­tra nos­t­ra con­tu­maci­ter obsedit”

Quel­len:
Jaf­fé, Phil­ipp, Monu­men­ta Bam­ber­gen­sia, Codes Udal­rich Nr. 177, Sei­te 311
Man­fred Stim­mig, Main­zer Urkun­den­buch (Ers­ter Band) Nr. 467 Sei­ten 374–376

Kai­ser Hein­rich beschwert sich in die­sem Brief an die Main­zer Bevöl­ke­rung und den Main­zer Kle­rus über die Über­fäl­le ihres Erz­bi­schofs Adal­bert I. auf kai­ser­li­che und kai­ser­treue Besit­zun­gen, so auch auf die Strom­burg, die von die­sem (wahr­schein­lich an Ostern) 1116 “fun­dit­us” – von Grund auf  – zer­stört wor­den ist.

Der Hin­ter­grund:

Schon unter Kai­ser Hein­rich IV (1050 – 1106) schwel­te  der soge­nann­te Inves­ti­tur­streit (1076 – 1122) zwi­schen Kai­ser und Papst über das Ein­setz­ten “inves­tie­ren” von Geist­li­chen, wie Bischö­fe oder Äbte. Kai­ser Hein­rich V. ernann­te nach der Macht­über­nah­me 1106 sei­nen engen Ver­trau­ten und Par­tei­gän­ger gegen sei­nen Vater  Hein­rich IV. Adal­bert von Saar­brü­cken  zum Reichs­kanz­ler. Da aber damals dem Erz­bi­schof von Mainz die­ses Amt grund­sätz­lich über­tra­gen war, muss­te auch Adal­bert vom Kai­ser “inves­tiert” wer­den, was erst nach dem Tod des Main­zer Erz­bi­schofs Rut­hard  1109 gesche­hen konnte.

Wohl eher wegen der erfolg­lo­sen For­de­rung nach der Burg Tri­fels als aus Über­zeu­gung, wan­del­te sich Adal­bert von einem Freund zu einem erbit­ter­ten Feind Kai­ser Hein­rich V., der ihn auch dar­auf­hin gefan­gen nahm, aber wegen eines Auf­stan­des der Main­zer Bevöl­ke­rung 1115 wie­der frei­las­sen muss­te. Der hass­erfüll­te Adal­bert nutz­te fort­an jede Gele­gen­heit Kai­ser Hein­rich V. zu scha­den, und führ­te Krieg gegen die­sen, bela­ger­te z. B. das kai­ser­treue Spey­er und die Abtei Limburg

Bedeu­tung für die Stromburg:

Für die Strom­burg kann die­ses eigent­lich nega­ti­ve Ereig­nis nicht hoch genug bewer­tet wer­den, ist sie doch für einen Moment Teil der Deut­schen Reichs­ge­schich­te und tritt auch nament­lich in direk­ter Ver­bin­dung mit den damals han­deln­den Mäch­tigs­ten des Reiches.

Für den Über­fall auf die Strom­burg dürf­te die räum­li­che Nähe zum Main­zer Ter­ri­to­ri­um als auch die Gele­gen­heit aus­schlag­ge­bend gewe­sen sein, da Kai­ser Hein­rich V. sich 1116 in Ita­li­en auf­hielt. Dass er sie als “castrum nos­trum” = unse­re Fes­tung bezeich­net hat wohl eher rhe­to­ri­sche Grün­de. Trotz­dem muss die Strom­burg für die damals regie­ren­den Kai­ser schon eine gewis­se Bedeu­tung gehabt haben, sonst hät­te man ihre Zer­stö­rung bei der Viel­zahl an Reichs­bur­gen in der nähe­ren Umge­bung nicht in Erwä­gung gezogen.

Zer­stö­rung der Stromburg?

Den Zer­stö­rungs­um­fang bezeich­net Kai­ser Hein­rich V.  mit “Fun­dit­us” – bis zu den Grund- mau­ern. Die Aus­gra­bun­gen der archäo­lo­gi­schen Denk­mal­pfle­ge konn­te aller­dings eine gewalt­sa­me Zer­stö­rung der Strom­burg auf dem Pfarr­köpf­chen nicht nach­wei­sen. Sie wur­de Ende des 12. / Anfang des 13. nach der Auf­las­sung sys­te­ma­tisch abgetragen.

Es stimmt sicher­lich, dass es ein Angriff gege­ben hat, der aber anschei­nend nur gerin­gen Scha­den anrich­te­te oder sogar nur sym­bo­lisch war.  Bei dem Schrei­ben han­delt es sich viel­mehr um eine Pro­pa­gan­da­schrei­ben des Kai­sers um die Main­zer von den Ver­feh­lun­gen ihres Erz­bi­schofs zu über­zeu­gen und sich gegen ihn zu erheben.

Erb­le­hen durch Pfalz­graf bei Rhein Ruprecht I. (1353)

Die Burg­man­nen Rit­ter Wer­ner von Schön­berg und Edel­knecht Hein­rich von Ste­ger wur­den 1353 von Pfalz­graf Ruprecht I. mit einem Haus unter der Strom­burg belehnt, wofür die­se zu deren Ver­tei­di­gung ver­pflich­tet wur­den.
Am glei­chen Tag belehn­te der Pfalz­graf die­se auch noch mit Wäl­dern, Wie­sen und Äckern unter­halb der “alten Burg” zu Strom­berg.

Quel­le:
Joa­chim Spie­gel
Urkun­den­we­sen, Kanz­lei, Rat und Regie­rungs­sys­tem Rup­rechts I. (1309–1390)
Sei­te 459–460 Die Burg­män­ner auf Strom­berg (1353)

Die­se Beleh­nung im Jah­re 1353 ist der aktu­ell ältes­te Beleg, in wel­chem unmit­tel­bar auf die Burg auf dem Pfarr­köpf­chen, der Alten Strom­burg, Bezug genom­men wird,  und zumin­dest die ehe­ma­li­ge Exis­tenz einer Burg­an­la­ge belegt.

In einer wei­te­ren Lehns­ur­kun­de aus dem Jah­re 1401 von Pfalz­graf Ruprecht III. wird ein wei­te­res Mal auf die Burg­an­la­ge auf dem Pfarr­köpf­chen “Alte Strom­burg” Bezug genom­men.
(sie­he Urkun­de von 1401)

Im Lau­fe der Jahr­hun­der­te ist in der Strom­ber­ger Bevöl­ke­rung die Kennt­nis um eine mit­tel­al­ter­li­che Burg­an­la­ge auf dem Pfarr­köpf­chen ver­lo­ren gegan­gen, nicht aber die Kennt­nis um Mau­er­werk, wel­ches man bis zuletzt als für römer­zeit­lich hielt. Erst die des­we­gen  ver­an­lass­ten  archäo­lo­gi­sche Aus­gra­bung von 1984–1988 und deren Ergeb­nis­se brach­ten die Anla­ge auf dem Pfarr­köpf­chen wie­der zurück  in die Strom­ber­ger Geschich­te des Mit­tel­al­ters als “drit­te” Strom­ber­ger Burg (Alte Strom­burg, Strom­burg, Burg Gollenfels).

Die damit ver­bun­de­ne Kon­kur­renz­si­tua­ti­on mit der Strom­burg auf dem gegen­über­lie­gen­den Schloß­berg bleibt wegen dort feh­len­der archäo­lo­gi­scher Aus­gra­bun­gen unge­klärt. Doch lässt sich kei­ne Bau­form der heu­ti­gen Strom­burg sicher in das 12. Jahr­hun­dert verweisen.

Des­halb kann die Burg auf dem Pfarr­köpf­chen  für einen  archäo­lo­gisch bestimm­ba­ren Zeit­raum von ca. der Mit­te des 11. Jahr­hun­derts bis zur Auf­ga­be Ende des 12. bzw. Anfang des 13. Jahr­hun­derts als die “Strom­burg” gelten.

Ältes­tes Lehens­buch  des Pfalz­gra­fen bei Rhein Ruprecht III. (1352–1410) von 1401

Im Lehens­buch des Pfalz­gra­fen bei Rhein steht u. a. unter Nr.110 fol­gen­de Eintragung:

“Item Fried­rich von Scho­nen­burg, rit­ter, der alte, hat empfangen .…

  Item das cleyn bur­ge­l­in halb zu Strom­berg under myns Herrn, des hertzo­gen, burg daselbs.

  Item  daz gut, daz etwann waz Clas von Ley­merß­heim, ecke­re, wie­sen, win­gar­ten und 

  busche, daz gele­gen ist ußen an dem dale zu Strom­burg, daz man nen­net die Alten Burg”

Der Rit­ter Fried­rich von Scho­nen­burg, der älte­re, hat­te dem­nach drei Lehen in der Gemar­kung Strom­berg vom Pfalz­gra­fen bei Rhein erhalten:

  • Die Strom­burg

            = Des Pfalz­gra­fen (Her­zo­gen) Burg auf dem Schloß­berg in Stromberg

  • Das klei­ne “bur­ge­l­in” halb zu Stromburg

            = Hier han­delt es sich wohl um die Burg­turm­rui­ne im Sei­bers­bach­tal nahe der

            Ort­schaft Dör­re­bach, die vom Volks­mund auch Burg Suit­bert­stein genannt wird.

  • Ein Gut (Gebiet) aus Äckern, Wie­sen Wein­gär­ten und Büschewel­ches zuvor dem Clas von Ley­meß­heim gehört hat­te und in Strom­berg (Tal zu Strom­burg = in der Gemar­kung) bei der “Alten Burg” lag. 

            = Noch heu­te heißt die­ses Gebiet nach Fried­rich von Scho­nen­burg “Fried­richs´ Heck” 

             und bezeich­net den Berg­stock nörd­lich des Pfarr­köpf­chens auf dem die Alte

            Strom­burg errich­tet wurde.

Das Lehens­ver­zeich­nis Rup­p­recht III. ist die zwei­te Urkun­de, in der unmit­tel­bar auf die Burg auf dem Pfarr­köpf­chen Bezug genom­men wird,  und zumin­dest die ehe­ma­li­ge Exis­tenz einer Burg­an­la­ge belegt. Es spielt dabei kei­ne Rol­le, dass die­se Burg nur noch für die Loka­li­sie­rung eines bestimm­tes Gebie­tes, hier der “Fried­richs´ Heck”,  dient.

Die ers­te Lehens­be­ur­kun­dung, in der die “alte Burg” erwähnt ist, stammt 1353 von Pfalz­graf Ruprecht I. (sie­he Urkun­de 1353).

Quellen

Quel­len­nach­wei­se zum The­ma „Burg“

Kers­tin Mer­kel
Die Burg­ka­pel­le zu Strom­berg
Main­zer Zeit­schrift Jahr­gang 81, 1986, 201–209

Ant­je Pöschl
Die Burg auf dem Pfarr­köpf­chen bei Strom­berg im  Huns­rück
-Aspek­te der Bau­for­schung an einer Burg­ka­pel­le-
in: Böh­me, Horst W. (Hrsg.), Bur­gen­for­schung in Hes­sen, Mar­burg 1996
(Klei­ne Schrif­ten aus dem Vor­ge­schicht­li­chen Semi­nar Mar­burg. 46), 79–84

Ant­je Pöschl
„Castrum nos­trum Strom­burc fun­dit­uis destru­xit“?
Die archäo­lo­gi­schen und bau­his­to­ri­schen Unter­su­chun­gen der Strom­ber­ger Burg auf dem Pfarr­köpf­chen im Huns­rück
Klei­ne Schrif­ten aus dem Vor­ge­schicht­li­chen Semi­nar Mar­burg, Heft 54 – Bur­gen als Geschichts­quel­le, 25–40

Quel­len­nach­weis zum The­ma: „Vier­stüt­zen-Dop­pel­ka­pel­le“

Dago­bert J. Sus­e­wind
Die Burg­ka­pel­le auf dem Pfarr­köpf­chen
in: Bur­gen und Schlös­ser, 29. Jahr­gang, Heft 1988/II, 109–114

Ulrich Ste­vens
Burg­ka­pel­len, Andacht, Reprä­sen­ta­ti­on und Wehr­haf­tig­keit im Mit­tel­al­ter
Zei­chen der Reprä­sen­ta­ti­on: mehr­ge­schos­si­ge Kapel­len – Dop­pel­ka­pel­len, 73–108, zur Burg­ka­pel­le der Alten Strom­burg, ins­be­son­de­re 88–91

Quel­len­nach­weis zum The­ma: Bau­typ „Fes­tes Haus“

Die­ter Barz
Das „Fes­te Haus“ – ein frü­her Bau­typ der Adels­burg
in: Bur­gen und Schlös­ser, 34. Jahr­gang, Heft 1993/I

Die­ter Barz / Joa­chim Zeu­ne
Das „Fes­te Haus“

Quel­len­nach­weis zum The­ma: “Urkun­den“

Phil­ip­pus Jaf­fé
MONUMENTA BAMBERGENSIA
Sei­te 311 Urkun­de von 1116 Sali­er­kai­ser Hein­rich V

Man­fred Stim­mig
Main­zer Urkun­den­buch (Ers­ter Band)
Die Urkun­den bis zum Tode Erz­bi­schof Adal­bert I. (1137)
Urkun­den Nr. 333 (1072), 341 (1074), 374 (1090), 467 (1116)

Joa­chim Spie­gel
Urkun­den­we­sen, Kanz­lei, Rat und Regie­rungs­sys­tem
Rup­rechts I. (1309–1390)
Sei­te 459–460 Die Burg­män­ner auf Strom­berg (1353)

Quel­len­nach­weis zum The­ma: “Strom­ber­ger Geschichte”

Robert Schmitt
Strom­berg, die Stadt am Soon­wald
Strom­ber­ger Chro­nik von 1971

Win­fried Dot­z­au­er
Geschich­te des Nahe-Huns­rück-Rau­mes von den Anfän­gen  bis zur Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on
2001

Johann Jakob Wag­ner
Urkund­li­che Geschich­te der Ort­schaf­ten, Klös­ter und Bur­gen des Krei­ses Kreuz­nach
Koblenz Ehren­breist­ein 1909

Hein­rich Bal­des
Die Sali­er und ihre Unter­gra­fen in den Gau­en des Mit­tel­rhei­nes, 1913

Ant­je Pösch­l­sie­he
unter “Burg”